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AutorenbildHeike Fermin Guillen

Gedankenbrecher



Kannst du deine Gedanken brechen, sie aufbrechen und vollkommen anders denken? Also ganz konkret neu denken, in etwa so, als befänden sich deine neuen Gedanken auf einem ganz anderen Planeten mit einer gänzlich anderen Lebensweise konfrontiert. Nun, das Undenkbare können wir nicht denken, sagen die Philosophen. Damit liegen sie wohl richtig.

Kannst du denken, dass deine Erkenntnis über die Welt und im speziellen über "deine Welt" niemals zur Wahrheit führen wird, auch dann nicht, wenn du der Illusion einer Wissenschaft anheimgefallen sind, die nie vorgab, Wahrheiten zu finden, sondern bloß Wissen, also Orientierung?

Kannst du den Gedanken denken, dass Wahrheit nur nach Kontrolle sucht und dass Kontrolle nicht in deinem Vermögen liegt?

Denn läge Kontrolle in unserem Vermögen, wie würde unser Dasein dann aussehen? Wären wir der- oder diejenige, der wir heute sind?

Die meisten von uns denken vermutlich nur das, was wir auch glauben können. Das tut ein Gedankenbrecher nie.

Er behandelt sein Denken, indem er viele Gedanken weiterdenkt und diese füllt er sich in seinem Gedächtnis so auf, dass sie in vielen kleinen Schubladen abgelegt werden. Der Gedankenbrecher weiß nie, wann er diese oder jene Gedanken braucht. Aber wenn er sie braucht, dann hat er sie schon. Gedankenbrecher sind fähig, ihre eigenen Gedanken nie als unumstößlich zu verstehen.

Nichts, was sie erkennen, hat Universalgültigkeit oder Anspruch auf große Verlässlichkeit. Gedankenbrecher brechen ständig ihre Gedanken und sind darüber nie erbost oder deprimiert.

Was wäre, wenn wir diese Fähigkeit in unserem Alltag versuchen umzusetzen? Was wäre, wenn wir auch unsere Tanzmöglichkeiten und Tanzbegegnungen in gedankenbrechender Weise verstehen und uns die Position des Gegenüber als das seinige Universum annehmen und ein Stück weit unsere Position "brechen", um diese ein Stück mit der seinigen zu "vereinen"?!

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